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Katzeneinrichtung

Natürlich wollen Sie Ihre Wohnung für Ihr Büsi so gemütlich und artgerecht wie möglich einrichten. Was dafür als Minimum notwendig ist, ist in der Schweiz sogar gesetzlich vorgeschrieben: Die eidgenössische Tierschutzverordnung schreibt erhöhte Ruheflächen, Rückzugsmöglichkeiten, Kletter- und Kratzgelegenheiten, Beschäftigungsmöglichkeiten sowie eine Kotschale pro Katze vor.

Katzen-Bettli

Bieten Sie Ihrer Katze einen eigenen Schlafplatz an einem ruhigen, warmen, ev. erhöhten Platz an. Im Handel finden Sie unzählige Angebote in verschiedenen Materialien und Formen. Auch selbstgebastelte Schlafplätze werden gerne angenommen.
Katzen-Spielsachen Katzen spielen für ihr Leben gern. Leider spielen sie oft auch mit Gegenständen, die nicht als Katzenspielzeug gedacht sind: Fäden mitsamt Nähnadel, Objekte aus Glas, Schnüre, Geschenkbänder, Wollknäuel oder einzelne Elemente von Spielsachen können für Miezen ganz schön gefährlich werden. Sie sollten nach dem Spielen weggeräumt werden. Sobald Katzen sich selbst überlassen sind, ist es wichtig, dass sie nur an ungefährliche Spielsachen gelangen können: Dazu gehören Objekte, die robust sind und eine gewisse Grösse aufweisen, damit sie nicht versehentlich ganz oder teilweise verschluckt werden können.

Der Kratzbaum – die optimale Kletter- und Kratzgelegenheit

Als Kletter- und Kratzgelegenheit eignet sich ein Kratzbaum. Aber Vorsicht: Auch der teuerste und beste Kratzbaum wird von Ihrem Büsi verschmäht, wenn er nicht am richtigen Ort steht! Katzen mögen es nicht, wenn sie sich für ihre Pedicure aus der Gesellschaft (zum Beispiel aus dem gemütlichen Wohnzimmer) zurückziehen müssen und irgendwo einsam in einer dunklen Ecke an einer Kratzecke rumspielen sollten. Klar, dass sie hier die Polstergruppe und die damit einhergehende Aufmerksamkeit ihrer Menschen bevorzugen. Die Kletter-, Liege- und Pedicure-Stelle Ihres Büsis sollte einfach zu erreichen und zentral gelegen sein.

Tipp: Reiben Sie den neuen Baum mit Katzenminze ein, versehen Sie ihn mit ein paar Tropfen Baldrian und hängen Sie eines Ihrer getragenen Kleidungsstücke darüber – so wird das Kratzen richtig Spass machen! Auch Katzenspielzeug wird auf diese Weise gleich doppelt so interessant.

Saubere Sache: Das stille Örtchen

Genau wie für uns, ist auch für Katzen ein sauberes Zuhause wichtig. Allerdings legt Büsi keinen Wert auf regelmässiges Staubwischen und frisch gereinigte Fenster, sondern setzt voll auf Sauberkeit, Standort und Inhalt seiner Toiletten.

Bezüglich Standort stellen unsere tierischen Mitbewohner ähnliche Anforderungen wie wir: Sie mögen weder in der Nähe des Ess- oder Schlafplatzes noch an verkehrsreichen Stellen ihr Geschäft verrichten – eigentlich verständlich. Gefragt sind Ruhe, ungehinderter Zugang und Stabilität. Häufig liegen unseren Stubentigern auch Katzentoiletten mit Deckel ganz schön auf der Blase: es ist nun mal nicht jederkatze Sache, unbequem kauernd in einer Höhle zu pinkeln.

Gross, geruchsfrei und vor allem sauber – so wünsche sich Katzen ihren Versäuberungsort. Es empfiehlt sich, immer mindestens ein Klo mehr unterzubringen, als Katzen im Haushalt wohnen. Hygiene wird hier von Katzen nämlich besonders ernst genommen: In bereits benutzten Kisten scharren die wenigsten gerne rum – zwei bis drei Mal täglich kann also Klümpli-Entfernen angesagt sein. Ausserdem legen die meisten Miezen Wert auf eine gewisse Kontinuität in Bezug auf die Katzenstreu.

Tipp: Wer einmal eine Streu gefunden hat, die Halter und Katze glücklich macht, sollte sich nicht von Preisreduktionen und Kaufhausaktionen zu ständigen Wechseln verführen lassen. Das könnte zu Unsauberkeit der Katze führen.

Wenn die Katze plötzlich unsauber wird Katzen sind saubere Tiere – das wissen alle Katzenhalter. Umso grösser ist dann jeweils auch der Schock, wenn die Mieze plötzlich unsauber wird und ihre Katzen-Toilette nicht mehr benutzt. Das Büsi in einem solchen Fall zu schlagen oder ihm gar die Nase in die Urinpfütze oder den Haufen zu stecken, sind besonders abscheuliche und auch verbotene Reaktionen auf ein solches Problem. (Die Katze wird die Bösartigkeit des Menschen registrieren und Angst vor ihm haben. Sie wird diese Brutalität aber bestimmt nicht mit ihrem Unsaubersein verbinden.)

Viel wichtiger als Strafe ist es, den Grund für dieses kätzische Verhaltensproblem zu eruieren. An erster Stelle stehen gesundheitliche Probleme: Der Tierarzt stellt schnell fest, ab allenfalls Blasenentzündung, Nierenproblem oder Inkontinenz es der Katze verunmöglichen, jeweils rechtzeitig aufs Kistchen zu gelangen. Möglich ist aber auch, dass die Katzentoilette nicht sauber genug war. Sehr häufig ist auch psychischer Druck ein Auslöser für Unsauberkeit: Neue Möbel, neu Putzmittel und auch ein neuer Lebenspartner können Ihrer Katze ganz schön zu schaffen machen. Ebenso können Standortwechsel der Katzenkiste, neue Einstreu oder gar eine neue Katzenkiste das Büsi zur Unsauberkeit treiben.

Auch ein schlechtes Erlebnis, dass das Tier mit dem Katzen-Klo verbindet, kann Auslöser für ein Vermeiden dieses Örtchens sein (zum Beispiel Lärm, Wasserspritzer, Schmerz usw.)

Der Katzenbalkon

Selbst einem Meister der Balance kann es mal passieren: Einem Vogel nachgeschaut oder gemeint, man erwischt die Mücke noch, und schon kann eine Mieze auf dem Fenster- oder Balkonsims ins Wanken geraten und auf der glatten Oberfläche abrutschen. Fenster- oder Balkonstürze kommen bei unseren Kletterkünstlern immer wieder mal vor.

Zum einen ist dies ein Problem für reine Wohnungskatzen, die noch nie draussen waren: Sie sind meistens neben dem Sturz noch durch die vielen neuen Eindrücke (fremde Menschen, Autos, Hunde, Gras, Bäume, verschiedene Gerüche, Regen etc.) durcheinander und in Panik. Zum andern kann ein solcher Sturz natürlich auch für die stets auf den Füssen landenden Katzen zu Verletzungen führen. Gerade geringere Höhen können für die Büsis dann gefährlich werden, wenn die Distanz zu kurz ist, um sich richtig zu drehen und auf die Füsse fallen zu lassen. Enorme Höhen hingegen sind natürlich auch dann ein Problem, wenn man auf den Pfoten landet. Becken-, Kiefer- und andere Knochenbrüche sowie die Verletzung innerer Organe sind da keine Seltenheit.

Der Reihe „Tierschutz durch richtiges Handeln“ der Susy Utzinger Stiftung für Tierschutz entnommen.